Wer ist Deutschlands LieblingsbusfahrerIn 2024?


Bis zum 17. Mai können Fahrgäste ihre Helden des Alltags nominieren und ihre Bus-Geschichte erzählen

Gesucht werden Deutschlands Heldinnen und Helden des Alltags: Ein freundliches Lächeln, stets einen witzigen Spruch auf den Lippen, unaufgeforderte Hilfsbereitschaft, eine ruhige Ausstrahlung in stressigen Situationen, diese Gesten sind im Busalltag von unschätzbarem Wert – und werden von den Fahrgästen durchaus wahrgenommen. Doch ausgesprochen wird die empfundene Wertschätzung selten. Deshalb fiel heute auf der Branchenveranstaltung mobility move in Berlin erneut der Startschuss für den bundesweiten Wettbewerb LieblingsbusfahrerIn. Fahrgäste sind aufgerufen, ihre Anerkennung auf lieblingsbusfahrerin.de zum Ausdruck zu bringen. Bis zum 17. Mai haben sie die Möglichkeit, ihre persönliche Busgeschichte zu erzählen und den Frauen und Männern am Steuer auf diese Weise Danke zu sagen. Aus allen Einsendungen wählt dann eine vielfältig besetzte Jury die bemerkenswertesten Geschichten aus und kürt die LieblingsbusfahrerInnen 2024. Auch die Fahrgäste, die die Siegergeschichten eingereicht haben, erhalten ein Dankeschön. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch eine stärkere Anerkennung der Leistungen der rund 100.000 Busfahrerinnen und Busfahrer in Deutschland und einen Imagegewinn für den Beruf. 2023 wurden über 2.300 Geschichten eingereicht.

Der Wettbewerb „LieblingsbusfahrerIn“ ist eine gemeinsame Initiative von Fahrgastverband PRO BAHN, DB Regio, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) – und wird freundlich unterstützt von KRAVAG, DEVK und MAN. Er soll die vielen kleinen guten Taten und das Engagement des Fahrpersonals würdigen, die täglich im Linienverkehr hunderttausende Menschen von A nach B bringen. Der Wettbewerb startete erstmals im Vorjahr. Der Erfolg hat die Initiatoren überrascht: mehr als 2.300 Bus-Geschichten wurden eingereicht. Die 2023 ausgezeichneten Busfahrerinnen und Busfahrer fanden ein großes mediales Echo mit starkem Interesse inner- wie außerhalb der Branche. Das hat die Initiatoren bewogen, den Wettbewerb nun fortzusetzen.

Wettbewerb ist auch bundesweite Imagekampagne
Um auch in diesem Jahr wieder Fahrgäste zu motivieren, sympathische oder auch bewegende Geschichten aufzuschreiben, wird ab sofort für den Wettbewerb LieblingsbusfahrerIn 2024 geworben. Ob in oder auf den Bussen, in Branchenmagazinen, auf Social Media oder durch die Berichte in Zeitungen – je mehr Fahrgäste erreicht werden, desto mehr Bus-Geschichten finden den Weg in die Öffentlichkeit. Damit Verkehrsbetriebe und Busunternehmen ihre Fahrgäste gezielt auf den Wettbewerb aufmerksam machen können, wurde auf der Netzpräsenz lieblingsbusfahrerin.de ein Partnerbereich eingerichtet, auf dem analoge und digitale Werbemittel kostenlos bereitstehen.

Stimmen der Initiatoren
 
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender (Fahrgastverband PRO BAHN): „Wir Fahrgäste sind jeden Tag mit Bussen und Bahnen unterwegs. Wir erleben immer wieder BusfahrerInnen, die sich in besonderer Art und Weise um ihre Fahrgäste kümmern, gleich ob es sich um Vergessenes handelt oder um besondere Hilfestellungen, oder einfach nur zuvorkommend freundlich sind. Sie sind dann für uns da. Dafür wollen wir danke sagen und die Besten mit einem Preis auszeichnen.”

Werner Overkamp, Vizepräsident (VDV): „Jeden Tag auf der Straße, jeden Tag im Dienst von Wirtschaft, Gesellschaft – und vor allem für die Fahrgäste. 100.000 Kolleginnen und Kollegen sind aus unserer Sicht Helden des Alltags, ohne sie würde Deutschland stillstehen, die Luftverschmutzung in den Städten zunehmen, die Kommunen weniger lebensfreundlich sein – und das Klima noch stärker gefährdet. Wir wollen endlich wieder Danke sagen und unsere Anerkennung zum Ausdruck bringen. Allen Schulabgängern und Quereinsteigerinnen rufen wir dabei zu: Kommt zu uns, wir haben sichere, sinnstiftende Jobs vor Ort!“
 
Marion Heber, Leiterin Personal Straße (DB Regio AG): „Wir brauchen engagierte Busfahrerinnen und Busfahrer im öffentlichen Nahverkehr. Denn sie machen viel mehr, als am Steuer zu sitzen: Sie sind persönlicher Ansprechpartner für die Fahrgäste, verfügen über hohes technisches Verständnis und tragen viel Verantwortung. Diesen wichtigen Job machen unsere Lieblingsbusfahrer mit besonderer Leidenschaft. Deshalb sind sie starke Vorbilder für zukünftige Fahrerinnen und Fahrer.“

Edith Bischof, Vorsitzende Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit (bdo): Empathie und Wertschätzung, die unser Fahrpersonal unseren Fahrgästen entgegenbringt, sind wichtige Bestandteile des Berufes. Umgekehrt sollte es natürlich genauso sein. Die große Verantwortung im Alltag, die auf den Fahrerinnen und Fahrern lastet, kann durch gegenseitigen Respekt unterstützt werden. Wir sollten alles daransetzen, den Beruf in der öffentlichen Wahrnehmung auch für alle Quereinsteiger transparenter zu machen. Wegen des akuten Fachkräftemangels ist dies notwendiger denn je. Deshalb freue ich mich sehr, die Aktion LieblingsbusfahrerIn als Jury unterstützen zu können.

Die Branche in Zahlen
Rund 100.000 Busfahrerinnen und -fahrer befinden sich deutschlandweit aktuell in gewerblichen Beschäftigungsverhältnissen im ÖPNV. Dabei gab zuletzt jedes zweite Unternehmen an, aus personellen Gründen den Betrieb zumindest zeitweilig eingeschränkt zu haben. 84% der Unternehmen berichten aufgrund des Fachkräftemangels von mittelschweren bis erheblichen Auswirkungen auf ihr Geschäft. Mehr als die Hälfte aller Busfahrerinnen und -fahrer ist älter als 50 Jahre. Das impliziert, dass bis 2030 jährlich ca. 4.000 bis 6.000 Fachkräfte in den Ruhestand wechseln werden. VDV und bdo gehen davon aus, dass bereits jetzt insgesamt bei den öffentlichen und privaten Busunternehmen in Deutschland rund 20.000 Busfahrerinnen und -fahrer im ÖPNV fehlen. Allein über die
branchenweite Arbeitgeberinitiative und den dortigen Stellenmarkt sind derzeit über 10.000 offene Arbeitsplätze in allen Bereichen zu finden: in-dir-steckt-zukunft.de

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Bild: Markus Bollen